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Antwort vom 2. 1. 2010 | 19:48 Von Status: Schüler (284 Beiträge, 147x hilfreich) Hi Stefan, wer soll den Bauherren denn Feuchtigkeit absichern? Letztendlich liegt es doch am Bauherren selbst, was er "seinem" Haus antut. Und zwar insofern damit, dass er der Feuchtigkeit keine oder nur zu geringe Möglichkeit gibt, sich aus den verwendeten Materialien zu verdünnisieren sprich zu verdunsten. Ich habe nun fast 20 Jahre Berufserfahrung auf dem Bau und erlebe jeden Tag erneut Bauherren, die -sorry für diesen Begriff- völlig lernresistent sind, man hört da lieber auf andre als diejenigen, die vom Fach sind, und später wird dann gejammert, weil das Haus schimmelt. Fliesen heben sich nach 30 jahren per. Grundsätzlich ist bei nem Neubau zu beachten, dass unmengen an Wasser "verbaut" sind, außerdem kommt noch eine weitere Unmenge an Wasser während der Bauzeit "von oben" hinzu. Der Bauherr ist hierbei -zum Glück- nicht der einzige "Dumme", mit auf seiner Ebene stehen die Banken und Kreditinstitute, die ihm sein Vorhaben Taggenau und auf den Euro berechnen, soll heißen, der Bauherr bekommt eine Gesamtbauzeit von (ich sag jetzt einfach mal) 3 Monaten, dann kann -bzw MUSS-er einziehen, weil ab dann seine Abzahlung läuft.
In der Tat hatte sich der Bodenbelag vom massiven Untergrund gelöst und "schwebte" jetzt frei in der Luft. Immerhin eine Fläche von vier bis fünf Quadratmetern. Für die Männer der Feuerwehr aber kein Grund, einen Hauseinsturz zu befürchten. Schnell war klar, dass offenbar die klirrende Kälte das Material zum Schrumpfen gebracht hatte. Und dabei wurde ein Fehler beim Hausbau offensichtlich. Als die Fliesen vor 20 (! ) Jahren verlegt wurden, hatte man offenbar die Dehnungsfuge vergessen. Bisher ging jedoch alles gut - bis heute, als mit einem donnernden Schlag die Fliesen sich aufbäumten und in die Höhe wuchsen. Fliesen heben sich nach 30 jahren. Wenn auch etwas beschämt, aber letzten Endes doch erleichtert war dann der Hausherr - und auch die Feuerwehrleute konnten es nur begrüßen, dass sich ein vermeintlich gefährlicher Einsatz als harmlos entpuppte. Und ganz sicher ist noch etwas: wenn in dem Wohnhaus Fliesen neu verlegt werden, achten die Bewohner auf eines bestimmt genau - die nötige Dehnungsfuge. (ma). +++ Ein Fachmann beruhigt: keine Einsturzgefahr fürs Haus Kbi Schmidt konnte beruhigt wieder zurückfahren...... Entwarnung gab es auch für die Feuerwehr von Eichenzell...
Der entscheidende Satz ist "Wir wohnen in einem alten Fachwerkhaus" - das heißt ja zwangsläufig Holzbalkendecken mit Dielung, evtl. mit neuem Fußbodenaufbau mit schwimmendem Estrich, wahrscheinlicher ist aber ein Untergrund von Spanplatten oder Trockenestrich unter den Fliesen. Wenn nun die gesamte Holzkonstruktion durch Temperatur- und Feuchteänderungen arbeitet (passiert automatisch z. Das habe ich noch nie erlebt! Bodenfliesen bilden eine "Brücke"! - HaustechnikDialog. B. durch Wechsel der Jahreszeiten mit trockener Luft im Winter), können die Fliesen die entstehenden Längenänderungen nicht ausgleichen und reißen bzw. lösen sich vom Untergrund ab. Das läßt sich nur vermeiden, wenn die Fliesen auf einem ähnlich steifen Untergrund verklebt werden, also entweder ein "richtiger" Estrich oder ein biegesteifes Plattenmaterial, wobei dann die Klebeschicht unter den Fliesen zusätzlich vollflächig mit einem Gewebe bewehrt werden sollte, sonst reißen die Fliesen entlang der Plattenfugen. Dieser steife Untergrund muss dann wiederum mit Bewegungsfugen bzw. Gleitlagern von der weniger steifen Holzkonstruktion entkoppelt werden.