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StechusKaktus Für jeden hat der Tag 24 Stunden. In meinem Umfeld bedeutet es - "Ich kann keine Prioritäten setzen" - "Ich bin nicht selbstbestimmt und damit ein Opfer" - "Das ist mir nicht wichtig" Was bedeutet es bei euch/in eurem Umfeld? Antworten (16) Zeit hat man nicht, man nimmt sie sich. Wer behauptet, keine Zeit zu haben, ist nur nicht bereit, sie sich zu nehmen. rayer Mich würde nicht wundern, wenn Du das öfter hörst in Deinem Umfeld. solitude33 Z. B. nehme ich mir keine Zeit dafür, auch nur einen Gedanken über deine saudämlichen Fragen zu verschwenden. Opal_V2 Ich kann mit diesen Worten nichts anfangen und verstehe deine Frage nicht. Was meinst du damit keine Zeit zu haben? Für was Zeit zu haben? Diese Frage ist sowas von oberflächlich. Deho Ich bevorzuge zwar das erste "so", aber da man über Geschmack nicht streiten soll, tue ich das auch nicht. Das ist eben My Generation. Alienne StechusKaktus, bei mir bedeutet es nichts von dem, was du aufgeführt hast. Wenn ich jemandem sage, ich habe keine Zeit, für das, wofür ich gerade angefragt werde, dann habe ich gerade keine Zeit dafür (vielleicht, weil ich Prioritäten setze oder selbstbestimmt bin).
Viele beklagen sich, dass sie keine Zeit haben. Dass das Leben zu schnell ist. Dass alles zu viel ist. In dem wunderbaren Buch "Hector und die Entdeckung der Zeit" fasst Fracoise Lelord einen Teil dieser Empfindung zusammen: "… eine Sekunde Glück, eine Sekunde Unglück, eine Sekunde Langeweile – dauern immer unterschiedlich lange …" Wenn unsere Zeit mit dem TUN gefüllt ist, vergeht sie rasend schnell. Aristoteles definierte die Zeit als "Maßzahl der Bewegung hinsichtlich des Davor und Danach", und wer sich viel bewegt (viel tut), der füllt viel Zeit. Wir vermissen die Zeit also recht schnell, wenn wir viel zu tun haben. Professor der Psychologie Timothy Wilson gab seinen Probanden 15 Minuten Zeit. In einem schlichten Versuchsraum durften zunächst Studenten für sechs bis 15 Minuten einfach nur sitzen und sich im Geist mit einem Thema ihrer Wahl beschäftigen. Aufstehen oder einschlafen durften sie nicht. "Ich will einfach nur hier sitzen" – wer kennt diesen Loriot Kurzfilm? Nun, die Studenten haben es nicht hingekriegt.
Vor einer geraumen Zeit begegnete mir dieser Schlüsselsatz "Unterschied zwischen "Zeit haben" und "keine Zeit haben" heißt Interesse" und hat mich nicht mehr losgelassen. Ich steckte zu dieser Zeit wiedereinmal in der ewigen Schleife aus viel zu vielen Terminen, offenen Wanna Dos, zu vielen To Dos, zu wenig Zeit, schlechtem Gewissen und Vorwürfen, nicht alles auf die Reihe zu bekommen, die ich mir meist selbst gemacht habe. Sobald mir gesagt wurde, dass wir ja unbedingt mal wieder etwas ausmachen müssen, hatte ich ein ganz schlechtes Gewissen und fühlte mich schuldig. Wie soll ich das nur wieder unter einen Hut bringen mit so vielen anderen Dingen? Gleichzeitig musste ich aufpassen, mich selbst nicht zu verlieren und es nicht nur allen anderen Recht zu machen. Dieser Schlüsselsatz kam also genau zu einem passenden Zeitpunkt und ich begann immer wieder über seine Bedeutung nachzudenken. Der Kollege, der mit mit Mittag essen gehen möchte, obwohl ich viel lieber mit Freunden essen will. Die Freundin, die mich unbedingt treffen möchte, aber die Planung dann mir überlässt.
Wie sage ich dir, dass ich mich mit dir nicht mehr verabreden will, wenn du mich dann jedesmal warten lässt? Nein, ich zeige dir jetzt nicht meinen Kalender, damit wir einen Termin finden. Ich schlage dir gerne ein paar Tage vor aber diese müssen für mich passen. Da muss Luft sein zum Nichts tun. So ehrlich mit Menschen zu reden kann ich einfach nicht. Ich möchte niemanden verletzten. Ich mag euch menschlich alle! Es kann sehr schön sein, wenn wir uns spontan irgendwo sehen und eine Stunde miteinander reden. Mehr von meiner Zeit möchte ich aber nicht mit euch teilen, wenn es sich wie eine Einbahnstraße anfühlt und mir mehr Energie nimmt und mir nichts wertvolles zurück gibt. Vielleicht geht es euch mit mir ja genauso und auch ihr traut euch nicht so offen zu mir zu sein. Wir wollen niemanden verletzten und gehen Kompromisse ein. Verknappen unsere Zeit, sind gestresst, genervt und haben keinen Bock mehr. Ich möchte keine Zeit aufwenden für Leute, dir von mir mehr nehmen als geben. Liebend Gerne!
Gib den verschiedenen Dingen, die du an einem durchschnittlichen Tag machst, verschieden große Tortenstücke. Wie lange schläfst du? Wie lange bist du über den Tag verteilt in einem Badezimmer? Wie viel Zeit brauchst du zum essen? Wie lange darfst du arbeiten? Wie viel Platz nimmt dein Hobby ein? … Fertig?! Lies bitte erst weiter, wenn du dein Diagramm gezeichnet hast. Jetzt? Ok. 2) Nimmt in neues Blatt und male einen zweiten Kreis. Zeichne die Tortenstücke so ein, wie du deinen Tag gerne nutzen möchtest. Schläfst du länger oder kürzer? Würdest du gerne ausgedehnter essen und kochen? Hat dein Hobby genug Raum? Würdest du gerne weniger arbeiten? Lege anschließend beide Bilder neben einander und vergleiche. Als ich diese Übung zum erstmal gemacht habe, war ich unheimlich erschrocken. Denn mein Alltag entsprach nicht dem wie ich leben wollte. 3) Überleg dir für jedes Tortenstück eine ganz konkrete Veränderung, die dich deinem Ideal-Diagramm näher bringt. Ändere dein Leben jetzt, so dass es dir gefällt!
Bist du jetzt schockiert? Schockiert darüber, wie viel Zeit du eigentlich hast und wie es kommt, dass du ständig das Gegenteil fühlst? Ich kenne diesen Zustand. Den Zustand immer das Gefühl zu haben, nicht das machen zu können, was ich eigentlich will. Das Gefühl, ständig Dinge aufschieben zu müssen oder gar nicht machen zu können. Doch diese Veranschaulichung, wie viel Zeit wir tatsächlich zur Verfügung haben, hat mir total die Augen geöffnet. Ich habe also Zeit, und du auch!
Dafür habe ich Zeit! Ich liebe es meine Zeit mit Menschen zu verbringen, die mir etwas zurück geben. Mit diesen Menschen möchte ich reden, ihnen zuhören und mit ihnen lachen. Neue Impulse und Ideen beflügeln mich und geben mir häufig frischen Schwung. In unseren Gesprächen bin ich mit großem Interesse und aus vollem Herzen dabei. Auf diese Zeit freue ich mich und merke auch danach, dass diese extrem wertvoll war. Diese Menschen möchte ich viel häufiger sehen und halte ihnen sogar schon Tage in meinem Kalender frei. Wir laufen uns über den Weg und vereinbaren unser nächstes Treffen mit einem großen Lächeln im Gesicht! Wenn ich Verabredungen mit einem Grinsen im Gesicht und Kribbeln im Bauch in meinen Kalender schreibe, dann wird das eine wertvolle Zeit! Es wird eine Bereicherung für mich und die Menschen, mit denen ich ganz intensiv und bewusst zusammen bin. Wir werden uns zuhören, Anteil nehmen und das Beisammensein ganz bewusst genießen. Dabei spielt es auch gar keine Rolle, ob wir uns alle paar Wochen oder nur zweimal im Jahr sehen.