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Unter Ärzten mehr inoffizielle Stasi-Mitarbeiter als In der Gesamtbevölkerung Weitere Widersprüche bestimmten das Bild, das die Vorträge und Redebeiträge im Symposium zeichneten: Mit einigen Patienten ging Annette Simon im Wald spazieren, damit sie vor den Wanzen in der Klinik nicht zu schlecht über den Staat sprachen. Viele Hilfesuchende waren Lehrkräfte oder hatten in der Armee gedient: "Man hätte die Zustände benennen müssen, stattdessen haben wir versucht, den Einzelnen zu helfen. " Das Misstrauen war berechtigt: Die Erforschung der Archive zeigte, dass unter dem ärztlichen Personal prozentual mehr inoffizielle Mitarbeiter der Stasi als in der Gesamtbevölkerung waren. Gleichzeitig galt die ärztliche Schweigepflicht als hohes Gut, berichtete Michael Geyer. Pawlow poliklinik öffnungszeiten terminvereinbarung. Er kann die Doppelgesichtigkeit des Staates an seinem eigenen Lebensweg ablesen. Obwohl ein "Stasi-Grundrauschen" seinen Weg begleitete, machte er Karriere und war berufspolitisch aktiv. Die "Kampffelder für kleine Freiheiten" habe er sich immer erhalten, berichtete er – aber sich auch verstellen müssen, um seine Ziele zu verfolgen.
Die Medizinische Poliklinik des Universitätsklinikums in Jena, undatierte Aufnahme. Foto: FSU-Fotozentrum Wie sahen psychiatrische Anstalten in der DDR aus, wie arbeiteten Psychologen im kleineren deutschen Staat, welche Themen besprachen Ratsuchende in der Psychotherapie des realexistierenden Sozialismus? Um diese Fragen geht es beim Projekt "Seelenarbeit im Sozialismus", zu dem sich mehrere Universitäten im Osten und Westen Deutschlands zusammengefunden haben. "Es roch nach Hölle", so erinnert sich eine frühere Patientin an ihren ersten Eindruck in einer psychiatrischen Anstalt in der DDR in den 1960er Jahren. "Knast, Gitter, Gespensterball, Endstation" lauten weitere Stichworte von Zeitzeugen, die der Verein "Durchblick" in Leipzig, eine Interessengemeinschaft von Psychiatrieerfahrenen, befragt hat. Pawlow poliklinik öffnungszeiten silvester. Bei einem Online-Symposium berichtete Thomas Müller, Leiter des Psychiatriemuseums des Vereins, von diesem Projekt, für das Psychiatrieerfahrene, Pflegekräfte und ärztliches Personal verschiedenen Alters und aus verschiedenen Regionen der ehemaligen DDR befragt wurden.