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Auftritt des 3. Aufzugs beim Gespräch mit dem Prinzen im Lustschloss), im öffentlichen Gebrauch dagegen (bei ihrem Vater, welcher das zu Hause symbolisiert) die Anwendung des Verstandes und der Redefreiheit aber geboten ist. Während Emilias Charakter sich wandelt, verändert sich auch Odoardos Charakter. Dies erkennt man anhand des Vergleichs der Art der Sprache am Anfang der Szene, wobei seine Sprache eher aggressiv ist (vgl. 22/35) und die darauffolgende charmante Sprache, indem er Emilia Ruhe zu bewahren verlangt (V. 8/12f). Emilia gehorcht ihm aber nicht und erwähnt zwei Sachen, die sie als eine bürgerliche Frau erleben musste: Leid und Geduld (vgl. 10f). Emilia galotti 5 aufzug 8 auftritt analyse 6. Nachdem Emilia die Unterordnung der Frauen kritisiert, greift sie die Unterordnung der bürgerlichen Schicht an, indem sie über den Willen der Unterdrückten redet (vgl. 22). Hier werden erneut ihre aufgeklärten Gedanken allein mit dem Durchschauen der Situation der Gesellschaft sichtbar. Emilias Worte "Verführung ist die wahre Sprache", "auch meine Sinne sind Sinne" und "[... ], den die strengsten Übungen der Religion kaum in Wochen besänftigen konnten" drücken die Gefühle der Bürger aus, der sie sich erst durch die Aufklärung bewusst wurden, da man zur Idee kam, dass der Mensch einen eigenen Verstand hat, den er anwenden sollte.
37). Doch für Odoardo ist die Bedrohung durch den Adel immernoch präsent und er würde Emilia viel lieber in einem Kerker wissen, um sie so besser vom Prinzen zu isolieren. Odoardo begreift, dass der Prinz Emilia jederzeit treffen könnte, wenn sie im Haus des Kanzlers unterkommt (vgl. 15). Jedoch geht der Prinz auf seine Bitte nicht ein. Er gibt vor, seine Forderungen nicht zu verstehen, doch man merkt ihm seine steigende Nervosität an. Emilia galotti 4 aufzug 8 auftritt analyse. Sie zeigt sich nämlich deutlich in seiner Sprache, denn der Prinz beginnt von Neuem mit Schmeicheleien und Wiederholungen. Schlussendlich setzt sich seine stärkere Autorität duch, denn zu Beginn bittet er Odoardo nur darum, es dabei zu belasssen und später sagt er "dabeit bleibt es! Dabei bleibt es "(S. 27). Durch Anaphern versucht der Prinz ihm allerdings auch ein Gefühl von Selbstbestimmung zu geben und er betont, dass er dem Herrn Galotti freie Wahl lässt (vgl. 27-30). Dies zeigt zusätzlich auch, dass der Prinz Odoardo gut kennt und er sich bewusst ist, dass er es bei ihm mit einem sturen Charakter zu tun hat.
Dies könne er zwar nicht glauben, im Sinne der "Gerechtigkeit" müsse man aber nun Emilia ausgiebig verhören. Dadurch wolle man herausfinden, wieviel Emilia wirklich weiß und ob sie an dem Mordplan beteiligt gewesen sei. Die Verhöre könnten aber nur in der Stadt durchgeführt werden, weshalb Odoardo Emilia zumindest zeitweise dort lassen müsste. Marinelli behauptet auch noch einmal, dass er der beste Freund und Vertraute von Graf Appiani gewesen sei und sich daher persönlich für die Aufklärung seines Todes einsetzen wolle. Der Prinz stimmt dieser Argumentation zu und befürwortet die Verhöre und meint, dass Emilia dann vermutlich doch für einige Zeit in der Stadt bleiben müsse. Odoardo erkennt offensichtlich die Scheinheiligkeit hinter den Argumenten vom Prinzen und von Marinelli. Emilia Galotti- III.Aufzug,8.Auftritt – Hausaufgabenweb. Etwas zynisch merkt er an, dass man dann vermutlich auch ihn verhören werde (womit er vermutlich meint: dass man ihn den Mord an Appiani zuschieben und es als "Sieg der Gerechtigkeit" verkaufen werde). Marinelli spitzt die Situation durch eine Anmerkung noch weiter zu: Im Sinne der Aufklärung des Verbrechens müsse man auf jeden Fall Vater, Mutter und Tochter getrennt voneinander verhören und vor allem auch getrennt voneinander unterbringen.